Quo vadis Audio?

Quo vadis Audio?

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Im Jahr 2022 hatte sich ein Trend der Vorjahre erneut bestätigt: Zum Ende des Jahres schafft es Radio immer wieder, den Forecast zu erreichen, auch wenn es im letzten Jahr wirklich sehr eng war und das Medium viele Monate unter Plan performte. Natürlich gilt dies nicht für alle Sender gleichermaßen, aber im Bundesdurchschnitt und über alle Programme hinweg traf dies zu.

Und was passiert in diesem Jahr? Nach einem verhaltenen Q1 mit Indices um die 80 haben sich die Parameter für Audio in den letzten Monaten gebessert. Die Commitments mit den großen Vermarktern sind geschlossen worden und die Agenturnetzwerke werden alles dafür tun, die FC zu erfüllen. Mit etwas Glück kann unser Medium Ende 2023 wieder eine Punktlandung schaffen. Gemessen an den sehr schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie Krieg, Energiekrise, Inflation etc., muss ein solches Ergebnis für Audio noch wesentlich höher eingeschätzt werden. Sicherlich wird dies momentan von einigen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern unterschiedlich bewertet, was jedoch andere Gründe.

So bestätigt sich wieder einmal eine alte Weisheit: In der Krise setzen die Werbekunden verstärkt auf Radio bzw. Audio. Das Medium, das am schnellsten und zu einem günstigen Preis aktivieren und abverkaufen kann.

Nachdem die deutschen Autohersteller ihre Werbung aufgrund von Lieferschwierigkeiten im letzten Jahr fast eingestellt hatten, hoffen wir alle auf eine nachhaltige Verbesserung in diesem für Audio extrem wichtigen Segment. So investieren die Importeure schon wieder sehr stark in unser Medium.

Der Tourismus erlebt eine Renaissance, es wird verreist, wie seit Jahren nicht mehr und das obwohl die Preise für Flüge und Unterkünfte deutlich gestiegen sind. Sicherlich ein weiterer Hoffnungsträger für Audio. Zu guter Letzt haben der LEH und auch die Möbelbranche in den letzten Jahren auf Audio gesetzt und wollen dies auch weiterhin tun.

Dennoch sehen wir jetzt in Q4, dass dies kein Selbstläufer ist, denn genau das Quartal, das uns in den letzten Jahren immer auf den letzten Metern gerettet hat, zeigt Schwächen. Die Hoffnungen richten sich nun auf die Wochen ab dem 20ten November (Black Week).

Und wie sind die Aussichten für 2024? Die ersten Prognosen sind vorsichtig verhalten. Alle sind sich einig, dass auch das kommende Jahr sehr schwierig wird. In Q1 und Q2 wird man bestimmt weiter auf Sicht fahren. Sollten zumindest die Energiepreise stabil bleiben und die Inflation sich weiter abschwächen, würde dies bedeuten, dass die Bevölkerung wieder etwas mehr Geld in der Tasche hätte und in den Konsum investieren könnte. Dazu beitragen würden auch höhere Tarifabschlüsse in verschiedenen Branchen.

Zwar können wir von der Audiobranche die weltpolitische Lage ebenso wenig beeinflussen wie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, aber wir werden alles dafür tun, dass die Kunden, die auf unser Medium setzen, damit erfolgreich sind.


Ihr Ferid Darigh

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